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Frame Insight

Gute Filme – aber wie?

By Januar 19, 2015April 6th, 2022No Comments

Filmproduktionsfirmen gibt es inzwischen – gerade in Zürich – fast wie Sand am Meer.
Mehr Filme heisst aber nicht zwingend bessere Filme. Und besser ist auch immer subjektiv. Was ist schon ein guter Film? Kann man das überhaupt sagen? Sind Filme nicht zu unterschiedlich, um sie überhaupt vergleichen zu können?

Zeit nachzuforschen!

Ich wollte von unseren Profis hier im Haus wissen, ob es denn allgemein gültige Faktoren gibt, welche in ihren Augen einen guten Film ausmachen. Den kleinsten Qualitätsnenner sozusagen. Ich benutzte bewusst das Allerweltswort ‘gut’. Mich interessierte nicht, was einen Film spannend macht. Oder unterhaltsam. Oder emotional. Aber wann sag ich: “Der ist gut!”?

Und es scheint sie tatsächlich zu geben, diese Faktoren! Fand ich ziemlich interessant. Auch wenn zum Teil etwas unterschiedlich formuliert, so scheint es grob fünf Punkte zu geben, welche bei einer Filmproduktion eine wichtige Rolle spielen.

Am Anfang war die Idee…

Ohne Kreativität kein Film. Die Idee und vor allem die daraus resultierende Geschichte des Films sind das A und O für dessen Erfolg. Stichworte wie Storytelling haben im Moment in der Kommunikation und im Marketing Hochkonjunktur. Aber was heisst denn Storytelling genau?

Storytelling - was ist das?

Im Prinzip ist es simpel: Ohne packende, glaubwürdige, unterhaltende und hochwertige Geschichte schaut keiner zu. Wer will schon zuhören oder zuschauen, wenn er nicht das Gefühl hat, etwas Spannendes und Neues zu erfahren. Wer hört schon zu, wenn der Text so kompliziert ist, dass man ihn nicht mal schriftlich wirklich verstehen würde?

Das Rezept dazu klingt ganz einfach. Jeder Film braucht EINE einzige Botschaft. Keine mehr und keine weniger. Die Umsetzung hiervon bringt jedoch viele ins Schleudern. Was will ich denn genau sagen? Es gibt doch so viel, das wichtig und interessant wäre… Vielleicht. Aber abspeichern können’s die Zuschauer in den zwei Minuten Film sowieso nicht. Also lieber eine einzige klare Message. Und diese im richtigen Spannungsbogen. Im Spiel zwischen Vorhersehbarkeit und Überraschungsmomenten. Da schaut man hin!

Die Liebe zum Detail

Damit die Geschichte auch gebührend transportiert wird, braucht es Bilder, die optisch zu den Aussagen passen. Es braucht liebevoll gestaltete Bilder. Das beginnt beim richtigen Licht auf dem Set und hört beim perfekten Colorgrading auf. Kameramann, Beleuchter, Regie, Editor, Graphic Designer, alle sie müssen ihre Leidenschaft und Expertise ins Bild tragen. Dann wird es so richtig schön!

Details im Bild

Es muss für den Zuschauer ein Genuss sein, die Bilder sehen. Seien es reale Bilder oder animierte / gezeichnete Sequenzen. Im Zeitalter, wo fast jede Werbetafel sich bewegt, blinkt und leuchtet, braucht es Bilder, die faszinieren. (Ja, das ist mein versteckter Appell, den Bildern etwas mehr Liebe zu schenken.)

Inspire me!

Der Film soll unterhalten und Emotionen wecken. Wie denn?
Wichtig zu wissen: Ein Film ist nicht einfach ein Aneinanderreihen von einzelnen Bildern. Da ist viel mehr! Es ist der Rhythmus, der zählt. Er unterstützt die Geschichte, baut die Spannung auf oder auch ab. Er birgt Überraschungsmomente oder lässt den Zuschauer bewusst mal im leeren Raum stehen, bevor er die Situation auflöst.

Unterstützt vom richtigen Sounddesign (auch wenn hier nur kurz erwähnt, Audio macht mind. 50% des Filmes aus. Schaut euch mal einen Film im mute-Modus an und vergleicht!) fesselt ein gut geschnittener Film den Zuschauer von Beginn weg und lässt ihn erst am Schluss wieder los.

Showreel frame eleven

Keep it fresh

Natürlich, all diese Weisheiten sind nicht neu. Entsprechend gross ist die Konkurrenz der guten Filme. Wie wird man also noch besser als die Anderen? Indem man Unkonventionelles probiert. Indem man den Mut hat Neues auszuprobieren. Nur so bleibt man in den Köpfen der Zuschauer hängen. Denn, Altbewährtes wird schnell langweilig, auch wenn – oder gerade weil – es sich über lange Zeit bewährt hat.

Das sind sie also, unsere Key factors. Aber aufgepasst! Alleine funktionieren sie nicht. Erst wenn sie alle zusammenspielen, entsteht ein richtig guter Film.

In diesem Sinn, Film ab für ein paar gelungene Beispiele: 5 am Tag, Wasserversorgung Zürich, die neue Mondaine Helvetica, der Geschäftsbericht mal anders, die Produktlancierung in 3D

Und ich freue mich auf Comments eurerseits, was eurer Meinung nach ein absolutes Must ist, wenn man einen Film produziert.